Einblicke in die WOC2017: Martina Ruchs WM-Debüt

Mein WM-Debüt

 

Dass ich bereits in diesem Jahr an der WM starten durfte, war wohl nicht nur für mich eine grosse Überraschung. Nie hätte ich gedacht, dass sich der Traum einer WM-Teilnahme bereits ein halbes Jahr nach der Aufnahme ins Nationalkader verwirklicht!

Noch nie zuvor hatte ich mich so akribisch für einen einzigen Wettkampf vorbereitet. Mit fünf Aufenthalten in Estland, unzähligen spezifischen Trainings in relevantem Gelände, Quer-Intervallen und Kartenstudium versuchte ich mich optimal für die bevorstehende Herausforderung vorzubereiten. Am 6. Juli 2017 war es dann so weit und ich stand am Start der WM-Mitteldistanz.

 

Der Start gelang mir gut. Das Gelände war aufgrund der Vegetation und dem stark drehenden Relief sehr anspruchsvoll, so dass ich viel Zeit in die Technik investieren musste und nur zwischenzeitlich aufs Tempo drücken konnte. Zum 3. Posten unterlief mir ein Fehler als ich von der Richtung abkam. Obwohl ich von der nach mir gestarteten Läuferin eingeholt wurde, lief ich sauber weiter und konnte meine Konkurentin wieder leicht distanzieren. Nach dem Überlauf unterlief mir erneut ein Richtungsfehler, konnte mich aber schnell auffangen und so den Zeitverlust in Grenzen halten. Es kam wieder zum Zusammenschluss mit meiner Gegnerin. Bis zu Posten 12 war mein Lauf ganz akzeptabel und ich war drauf und dran, eine Platzierung zwischen Rang 20 und 25 zu erreichen. Die Möglichkeit auf ein solches Resultat zerstörte ich (in Zusammenarbeit mit meiner Gegnerin, die ihrerseit eine gute Platzierung in den Sand setzte…) dann aber zum nächsten Posten. Was genau passiert ist, kann ich im Nachhinein nicht mehr zu 100% rekonstuieren, da ich zum Teil ein Blackout habe. Sicher ist jedoch, dass ich den Fehler deutlich hätte kleiner halten können, wenn ich mir die Zeit genommen hätte, mich sauber aufzufangen und nicht wie ein „Headless Chicken“ herumgerannt wäre. Denn ich war am Anfang nicht weit vom Posten entfernt gewesen... Nach diesem grossen Fehler war es schwierig, den Rhthymus wieder zu finden. Doch es gelang mir, die restlichen Posten bis ins Ziel ohne grösseren Zeitverlust anzulaufen. Der 41. Rang, der resultierte, war nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Doch ich wusste, wo ich die Zeit verloren hatte und dass ich die Verantwortung für meine Leistung selber zu tragen habe.

Auch wenn meine Leistung nicht zufriedenstellend war, habe ich die WM-Woche sehr genossen. Die Wettkämpfe und die Stimmung spornen mich extrem an, weiter hart zu trainieren, so dass ich hoffentlich bereits im nächsten Jahr wieder im rot-weissen-Dress am Start stehen kann. An dieser Stelle ein herzliches Dankenschön ALLE, die mich in irgendeiner Form auf meinem bisherigen Weg unterstützt haben!

 

 

Sportaktuell besuchte Martina Ruch und Lisa Holer zu Hause. Den Beitrag findet ihr hier.

 

Link GPS: http://www.tulospalvelu.fi/gps/2017wocMiddleW/

Link Rangliste: https://eventor.orienteering.org/Events/ResultList?eventId=5741&groupBy=EventClass

Swiss Orienteering: #5 Tartu Daily mit Martina Ruch und Lisa Holer: